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Thema: Minolta 132X: Sektion

  1. #1
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    Standard Minolta Auto 132X: Sektion

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    Ein 132x kam zu mir.

    Der Vorbesitzer wies darauf hin, dass der Blitz keine Funktion zeigt.


    Name:  3.jpg
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    Nach einem Blick in das Batteriefach wusste ich soweit Bescheid.

    Korrosion durch Batteriesäure, die Kontaktfedern mit Belag überzogen, Batteriesäurereste am Boden des Faches.

    Vermutlich war die Säure weiter in das Innere des Blitzes gewandert.

    Damit musste ich den Blitz öffnen, um den Säureschaden zu beurteilen und - so weit möglich - zu beheben.


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    Auch das kleine Abdeckfenster über der linken Kontrollleuchte, das in das Gehäuse gefallen war, kann nur von Innen heraus wieder eingeklebt werden.


    Ich konnte alle Schrauben lösen.

    Nur eine am Blitzkontakt war nicht zu lockern.

    Da sie durch Kunststoff dreht, konnte ich weder Hitze noch Aceton anwenden, um sie herauszubekommen.

    Da die andere Schraube aussah, als wäre sie verklebt worden, verzichtete ich auf einen Versuch mit WD-40.

    (Dass der Belag auf der Schraube von einer korrodierten Metallplatte kam, ahnte ich nicht ;-)

    Da diese Schraube das Gehäuse zu einem Teil fixierte, war nichts mehr zu machen - außer eine Sektion.

    Nach dem Eindrücken von zwei Laschen am Gehäuse unterhalb des Reflektors hebelte ich den Gehäuseteil ab.

    Es knirrschte dabei hässlich


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    Die Hauptplatine.

    Dicht gepackt mit Bauteilen.

    Alles in Handarbeit montiert.

    Respekt!


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    Teile des Gehäuses.

    Deutlich ist die Auswirkung der Batteriesäure auf die Metallplatte unten zu sehen. Total korrodiert.

    Und daher war es kein Wunder, dass die Schraube - die dort eingedreht war - nicht herauszubekommen war.

    Sie war festgefressen.

    Ob WD-40 da geholfen hätte (s. oben)?

    Vielleicht, aber von der Platte wusste ich davor nichts.


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    Eine Glimmlampe, zwei LEDs.

    Das Bauteil darüber ist mir nicht bekannt.


    Name:  12.jpg
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    Die Blitzröhre mit Reflektor.

    Daneben ein Widerstand und zwei Kondensatoren?


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    Analoge Elektronik:

    Ein Elko, Tantalkondensatoren, Keramikkondensatoren, ein Trafo, Widerstände, Transistoren, Dioden, eine Glimmlampe und ein IC.


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    Ausgelötet für die Ersatzteilekiste bzw. zum Betrachten.

    Der Blitzelko ist der Dominator des Ensembles.

    Ein potenter Ladungsspeicher mit 350 Volt und 850 uF.


    Berechnungen/Betrachtungen (Anmerkungen/Korrekturen willkommen!)

    Damit kann der Elko maximal

    Q = C * U

    Q = 850 uF * 350 V

    Q = 297,5 mC (Millicoulomb)

    speichern.


    Zum Vergleich:

    Das entspricht ca. 1/3 Ampere, wenn diese Ladung in einer Sekunde durch den Leiterquerschnitt fließen würde.

    Dabei entsteht eine Verlustleistung von

    P = U * I

    P = 350 V * 297,5 mA

    P = 104,13 W


    Ein Elko entlädt aber über eine Exponentialfunktion, dh der meiste Strom fließt ganz zu Beginn.

    Würde man den Elko zB mit dem Finger kurzschließen, entlädt der Elko - bei einem angenommenen Hautwiderstand von 1 kOhm - innerhalb von 1,7 s (= 2 Tau) von 350 V auf 47,37 V.

    Das sollte für eine Verbrennung reichen. Auf jeden Fall für einen kräftigen Stromschlag.

    Schließt man den Elko mit je einem Finger kurz, geht der Stromweg diagonal durch den Körper.

    Das ist schlecht für das Herz.


    Zum Zünden des Blitzes wird darüberhinaus ein Hochspannungsimpuls induziert.

    Daher rate ich dringend (!) davon ab, ein Blitzgerät zu öffnen, wenn man sich seiner Sache nicht sicher ist!


    Ich habe das in diesem Fall getan, da ich davon ausging, dass der große Elko aufgrund des Defekts schon sehr lange nicht geladen wurde und seine Ladung verloren hatte.

    Selbstverständlich war ich beim Demontieren vorsichtig und überprüfte mit dem Multimeter die Spannung, die am Elko anlag. Das waren 18 mV, also ungefährlich.
    Geändert von Ando (06.10.2023 um 19:18 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  3. #2
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    Bei den beiden roten LEDs frage ich mich, wohin die leuchten.

    Kontroll-LEDs auf der Gehäuserückseite sind es jedenfalls keine.

    Vielleicht finde ich dazu etwas im Service Manual zum verwandten Minolta 132PX.
    Gruß,

    Andreas

  4. #3
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Bei den beiden roten LEDs frage ich mich, wohin die leuchten.

    Kontroll-LEDs auf der Gehäuserückseite sind es jedenfalls keine.

    Vielleicht finde ich dazu etwas im Service Manual zum verwandten Minolta 132PX.
    Ah, die Rechenscheibe des 132X sollte beleuchtet sein, und die jeweils in den beiden Auto-Modi eingestellten Blenden werden mit den roten LEDs angezeigt, die durch die Scheibe leuchten.

    Die Anordnung von Glimmlampe und den beiden LEDs auf der kleinen Platine passt dazu.
    Gruß,

    Andreas

  5. #4
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Hallo Andreas!
    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
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    Eine Glimmlampe, zwei LEDs.

    Das Bauteil darüber ist mir nicht bekannt.
    Das ist der Zündkondensator mit 1 bis 2,2 µF / 400 V.
    Gruß, Michael

  6. 2 Benutzer sagen "Danke", waldbeutler :


  7. #5
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    Im Blitz sind auch Elektronenröhren verbaut.

    Informationen zu einer davon, einer "Xenon quench tube", finden sich hier:

    Flash tubes and quench tubes (g3ynh.info)


    Informationen zur Arbeitsweise eines Elektronenblitzes:

    Electronic flash, Understanding Electronic Flash (mr-alvandi.com)

    fotoflash_fundamentals.pdf (g3ynh.info)
    Gruß,

    Andreas

  8. #6
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Im Blitz sind auch Elektronenröhren verbaut.
    Name:  IMG_2023-10-07-203022.jpg
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    Von links nach rechts:

    Drei Glimmlampen, die erste ist für die Beleuchtung der Rechenscheibe an der Rückseite es Blitzes.

    Die beiden anderen stellen die Blitzbereitschafts- und FDC-Anzeige (Bestätigung der korrekten Belichtung).

    Die beiden Röhren rechts werde ich noch recherchieren. Eine davon sollte die oben beschriebene Quench tube sein zur Eliminierung der Blitzenergie (kein Speichern der Energie mit späterer Thyristor-Schaltung).

    Darüber die Blitzröhre.
    Gruß,

    Andreas

  9. #7
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Das schwarz ummantelte ist eine kleine Entladungsröhre, um einen Teil der Blitzelko-Energie abzubauen.
    Das helle daneben ist die Zündspule - Primärwicklung unten die parallelen Füßchen, Sekundärwicklung unten rechts der dünne Draht zum Ground und oben der Kontakt zur Blitzröhre.
    Gruß, Michael

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", waldbeutler :


  11. #8
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Das schwarz ummantelte ist eine kleine Entladungsröhre, um einen Teil der Blitzelko-Energie abzubauen.
    Das helle daneben ist die Zündspule - Primärwicklung unten die parallelen Füßchen, Sekundärwicklung unten rechts der dünne Draht zum Ground und oben der Kontakt zur Blitzröhre.
    Dann ist die verkleidete Röhre die Quench tube (die Licht abgibt, daher die Ummantelung), und die Spule gehört nicht zu den Röhren, ist hier aber in Glas gefasst.
    Gruß,

    Andreas

  12. #9
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    Dann hätten wir soweit alle Bauteile auf dem Bild bestimmt (zwei Schiebeschalter sind noch zu sehen).

    Bleibt noch diese Spule (Pfeil):

    Name:  Z.jpg
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    Wenn die in Glas gefasste Spule gemeinsam mit dem Zündkondensator (gelb) das Gas in der Blitzröhre ionisiert (und damit leitfähig macht für die Ladung im dicken Elko), müsste diese Spule Teil des Oszillators sein?

    Und der kleine Trafo darüber erhöht die Ausgangsspannung des Oszillators, die dann gleichgerichtet und an den dicken Blitzelko gelegt wird?
    Gruß,

    Andreas

  13. #10
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Bleibt noch diese Spule (Pfeil):
    Wenn da diese braune Spule auch noch drin war, ist diese die Zündspule für die "große" Blitzröhre,
    und die "in Glas gefasste" dürfte die extra Zündspule für die "quench tube" sein.

    Da wird also erst mal über die braune Zündspule der Hochspannungsimpuls zum Zünden des Blitzes in der "großen" Entladungsröhre erzeugt,
    und dann einen Millisekundenbruchteil später über die "in Glas gefasste" Zündspule und die "quench tube" die restliche Ladung des Blitzelkos vernichtet, wodurch die "große" Entladungsröhre nicht mehr leuchtet.

    Eine viel Energie vergeudende Schaltung, welche die Wiederaufladezeit des Blitzelkos immer maximal hält, selbst wenn der ausgesendete Blitz nur ganz kurz war.

    Die moderneren Schaltungen verwenden da einen Leistungstransistor in Reihe zur Blitzröhre, der nach Erreichen der geforderten Blitzentladungszeit die Stromzufuhr zur Blitzröhre unterbricht, wodurch die Restladung des Blitzelkos erhalten bleibt und die Wiederaufladezeit massiv verkürzt wird.

    Und ja, der kleine Trafo erzeugt aus der getakteten Batteriespannung eine pulsierende Spannung von etwa 350 Volt, die über eine Gleichrichterdiode den Blitzelko lädt.
    Gruß, Michael

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