Zitat Zitat von Linsenguru Beitrag anzeigen
Das klingt ja echt spannend, besonders der Punkt "Fälschungen von Objektiven" würd mich interessieren ;-) Finde so "ältere" Fachliteratur generell immer voll interessant, weil man dann so eine kleine Zeitreise macht, ine ine Zeit als Fotografie noch kein Massenmedium war...
Naja, Fotografie war eigentlich von Anbeginn ein Massenmedium, weil es praktisch sonst nichts gab, was so gut zu reproduzieren und gleichzeitig keiner Übersetzung bedurfte. Erst mit der Verbreitung des Fernseher usw. kam ernsthafte Konkurrenz. Und wenn man bedenkt, dass bspw. von der Leica M3, eine für die damalige Zeit schon extrem teure Kamera, in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts über 200000 Stück verkauft wurden, kann man sich ausrechnen, welche Bedeutung die Fotografie schon damals hatte. Ein paar Jahre später setzten die Japaner von einigen Modellen schon weit über 1Mil. Exemplare ab. Durch Fotos habe ich in meiner Kindheit meine Familiengeschichte kennengelernt, und ich glaube, in keinem Haushalt war es anders. Spätestens ab den 20er Jahren des letzten Jahrundert wurden Kameras für viele Menschen erschwinglich und zu einem sehr populärem Massenmedium, neben den Zeitungen und den Büchern überhaupt mit zu den ersten. Einzig die Verbreitung der Bilder übers Internet führt zu einer Form der Wahrnehmung, die viele als Bilderflut bezeichnen. Man sollte sich vor Augen halten, dass sich ein Foto aus der "Urzeit" der Fotografie im Grunde durch nichts unterscheidet, was wir heute mit modernen digitalen Kameras produzieren und sich ebenfalls extrem schnell (für die damaligen Verhältnisse) verbreiten ließ.