Hallo zusammen,
heute stelle ich Euch ein Stück Münchner Zeitgeschichte vor...
Die Firma Steinheil, 1855 in München-Schwabing gegründet ist auch verantwortlich für das 1,9/50mm Quinon,
das mit einem mir unbekannten Bajonett auf einer Regula Kamera montiert war. Da es sich um kein DKL-Bajonett
handelt, führte meine Suche nach einem geeigneten Adapter leider ins leere, so dass ich mir selber behelfen
mußte.
Es dürfte sich, ausgehend von den Lichtreflexionen um einen einfach vergüteten 6 Linser in 4 Gruppen handeln.
Hier ist es:
Durch den angebrachten Helicoidauszug habe ich sozusagen ein "echtes" Makroobjektiv.
Zuerst die Leistung im Unendlichbereich:
Hier ist das Gesamtbild, aus dem ich jeweils die Ecken und die Bildmitte herausgecropt habe:
Hier sind die crops der Mitte:
Hier sind die crops der Ecke:
Die Bildmitte stellt für die 42 MP der Sony A7R II nicht das geringste Problem dar. Ich finde die Leistung
hier mehr als beeindruckend.
Die Ecken sind schon bei Offenblende gut und werden beim Abblenden noch besser. Störend ist die
starke Vignettierung.
Nun lasse ich die Fotos sprechen...
Alles bei Offenblende an der Sony A7R II, out of cam.
Trübes Wetter mag es:
crop:
Sonniges Wetter auch, aber nur wenn man es gegen das Sonnenlicht schützt:
crop:
crop:
Rendering bei verschiedenen Entfernungsabständen:
Nicht ganz so nah dran:
crop:
Fazit: es schlägt sich im Unendlichfokus ausgezeichnet, mit einer irrsinnigen Detailzeichnung.
Ich persönlich finde das Abbildungsverhalten im Makrobereich, bei Offenblende absolut faszinierend.
Es bildet, bedingt durch die sphärischen Aberationen eher duftig ab, ist dabei aber nicht wirklich
unscharf. Das ist natürlich nicht universell einsetzbar, aber für gewisse Motive hochinteressant.
LG, Christian