Wer hat, hat Freude - und auch Sorgen.
In meinem Fall sind es vier MB-20-Batteriegriffe zur Nikon F4, die lange unbeobachtet im Schrank lagen.
Die vier machen mir Freude, der vierte aber auch Sorgen:
Korrosion hat sich auf Batteriekontakten und Kontaktspiralfedern ausgebreitet.
Hier hatte der Vorbesitzer wohl auf die eingelegten Batterien vergessen.
Säure lief aus und führte ihr Zerstörungswerk über die Jahre fort, selbst, nachdem die Batterien schon lange entfernt waren:
Also machte ich mich mit dem Platinenbesteck und dem Glasfaserstift ans Werk.
Die Kontakte sind mit einer dünnen Silberfolie beschichtet, die die Korrosion zum Teil bereits unterwandert und abgetragen hatte.
Ich entfernte daher die losen Reste mit dem Platinenbesteck:
Nach dem Abschaben der Folienreste und des türkisgrünen Fraßes sowie Behandlung mit Elektronikreiniger stellte sich die Lage so dar:
Also war bereits das Metall des Kontaktes - Messing bzw. eine Legierung - angegriffen und zerfressen.
Ich schaltete mein Multimeter auf Durchgangsprüfung und hielt die Messspitzen an die beiden angegriffenen und elektrisch verbundenen Kontakte.
Dort, wo die Silberfolie noch intakt war, zeigte das Multimeter eine niederohmige Verbindung an - also floss dort ausreichend Strom, der Sollzustand.
Dazu pfiff das Gerät laut und fröhlich - das Audiosignal für Durchgang
Die Messspitzen auf den zerfressenen Stellen brachten hingegen kein Pfeifen. Also zu viel Widerstand für eine einwandfreie Stromleitung.
So ist der Batteriehalter nicht zu gebrauchen.
Und zur Deko aufs Regal ist auch keine zufriedenstellende Lösung.
Daran änderte auch die erfolgreiche Reinigung der Kontaktspiralfedern nichts, hier war die Korrosion noch nicht zu weit fortgeschritten.
Der grünliche Belag ließ sich abschaben und mit Elektronikreiniger fast zur Gänze entfernen:
Auf den Grund gehen
Um die Kontakte wieder leitfähig zu machen, blieb mir nur eine Lösung:
Ich musste die zerfressene Oberfläche abtragen.
Den Kontakten also auf den Grund gehen, dort, wo wieder die Elektronen fließen.
Das erforderte ein bisschen Mut.
Aber wie immer in solchen, sonst ausweglosen, Fällen ließ sich der Mut organisieren
Kurz überlegte ich noch, ob ich die Kontaktleiste eventuell aus einem aufgegebenen MB-20 ausbauen und tauschen könnte. Aber da war nichts in meinem Vorratslager.
Damit war die Sache klar
Da ich mit dem Platinenbesteck und dem Glasfaserstift nichts weiter ausrichten konnte, holte ich mein kleines Feilenset herbei.
Damit ließen sich die Kontakte gut bearbeiten.
Und es dauerte nicht lange und blankes Messing - nennen wir es einmal so - schimmerte golden in meinem MB-20!
Noch ein bisschen Reinigungsarbeit in Ecken und Fugen mit dem Zahnstocher und so sieht es nun in der Batteriekammer aus:
Statt Silber leuchtet Gold!
Beide Farben sehen die Elektronen gerne
Ich prüfte nun die beiden verbundenen - und jetzt wiederhergestellten - Kontakte auf Durchgang.
Hell pfiff es aus dem Multimeter, niederohmig, passt!
Jetzt noch vier AA-Batterien einlegen und die Spannung an den äußeren beiden Batteriekontakten prüfen:
Auch hier stimmte es.
Knappe 6 Volt, dh. die in Reihe geschalteten Batterien kontaktieren und stellen 4*1,5 Volt als Betriebsspannung zur Verfügung.
Hier nicht ganz, da die Batterien bereits zum Teil verbraucht sind.
Fazit:
Ein invasiver Eingriff.
Nicht das, was man sich als Sammler wünscht.
Aber als Anwender bleiben nur drei Möglichkeiten:
- Den Batteriegriff entsorgen.
- Ein Ersatzteil finden und einbauen.
- Die Kontakte wieder leitfähig machen.
Ich denke, Lösung #3 ist akzeptabel
Alle Hinweise selbstverständlich ohne Gewähr. Was in meinem Fall klappte, muss bei anderen nicht funktionieren. Bzw. gibt es sicher auch geeignetere Vorgangsweisen.