Zitat von
Kai E.
Hallo Jörg,
KatzEye Mattscheiben hatte ich auch schon ins Auge gefasst nachdem ich eingie sehr positive Berichte gelesen hatte.
Aber wenn ich mir mal die Preise so ansehe... da wird mir dann etwas anders
Wenn man bedenkt, dass die 40 Dollar extra verlangen, nur um die Rechtecke für die AF-Felder in die Scheibe gravieren zu lassen - das erscheint mir dann doch etwas teuer.
Komplett, mit AF-Gravuren, Helligkeitsoptimierung, Einbau und Versand wären das mal eben rund 207 Euro - ob sich das wirklich lohnt, bei der Kamera?
Hallo,
meine Überlegung war seinerzeit einfach:
Ich wollte an mit der 10D eine Kamera haben, die zweifelsfrei auch im Job für die Benutzung meiner manuellen Objektive funktioniert. Ich arbeite oft draußen und unter schwieriger Umgebung, so dass ich gerne eine Rückfallebene für das elektronische Equipment habe, zumal AF dabei nicht immer gut funktioniert und wenn man mal - wir sehen von den teuren L-Gläsern ab, so eine Plastikscherbe versucht hat manuell zu fokussieren, bleibt man gerne manuell. Ich brauche scharfe Bilder für Untersuchungsberichte, auf Zufälle wollte ich mich nicht einlassen. Selbst richtig justieren kann ich seit einiger Zeit nicht mehr, da ich durch verschiedene Umzüge - der aktuelle war hoffentlich der letzte - einfach keine Werkstatt mehr habe, in der ich vernünftig messen und bauen kann. In der Wohnung wird das nicht gerne gesehen. Nach der früheren Erfahrung mit den analogen Canon-Gehäusen bis hin zur T90 wollte ich wieder einen Schnittbildindikator haben, ein Gehäuse mit Wechselmattscheiben war nicht im Budget.
Ergo:
- Scheibe für rel. wenig Geld kaufen und versuchen am Küchentisch rein zu fummeln?
- wenn es klappt - Glück, man liest aber oft von Fokusproblemen danach -> Geld aus dem Fenster geworfen oder
- zur Justage geben -> nochmal schlechtem Geld welches nachgeworfen -> Ergebnis unklar und Gewährleistung schwierig -> Risiko des Verlustes bleibt
- und im Versagensfalle kostet der Rückbau in den Urzustand zwecks Nutzbarkeit der Kamera -> gleiche Logik -> möglicherweise abermals Geld
- alternativ -> Totalverlust der Kamera
- Scheibe für mehr Geld kaufen und vom Fachmann einsetzen lassen?
- kostet deutlich mehr - aber immer noch weniger als ein Gehäuse mit Wechselscheiben
- ist ein klarer Dienstleistungsauftrag mit einem verantwortlichen Partner
- den kann ich mir am Markt aussuchen und mich vorher schlau machen, Kontakt aufnehmen, Fragen stellen und mir dann eine Meinung bilden
- -> wenn alles zu meiner Zufriedenheit geklärt ist, zuschlagen -> bezahlen -> benutzen.
Ich habe mich dann für letztere Variante mit KatzEye entschieden, für die 10D gibt's die Wiederherstellung der Fokusrechtecke leider noch nicht, aber man erkennt das Aufleuchten des Indikators trotzdem, man muss es nur erst einmal erkannt haben. Die Scheiben sind sehr hell - im relativ dunklen Sucher der 10D ein Erlebnis, man bekommt die Originalscheibe retour gesand und der Service incl. Abwicklung klappt wie am Schnürchen. Selbst der in die USA manchmal nervige Versand, hier per UPS.
Mit der modifizierten 10D und (inzwischen) der gebrauchten 1Ds mit Original-Canon-Wechselscheibe habe ich heute zwei Kameras, bei denen ich auch bei schlechtem Licht gut manuell fokussieren kann, trotzdem möchte ich nach und nach alle meine EOS-Gehäuse so ausrüsten, da ich auf Grund verschiedener Sets öfter mehrere Gehäuse dabei habe mit Objektiv und auf das Schnittbild nicht verzichten möchte. Klar, die 400D und die 30D kommen, wenn man einen Chip auf dem Objektivadapter hat auch ohne gut klar, wenn man eine lichtstarke Linse mitnimmt, aber die Sicherheit fehlt einfach. Und man erkennt im Schnittbild weitaus besser, wohin man fokussieren muss.
Das Fokusergebnis der 10D steht der 1Ds in keinem Punkt nach, ich zweifle sogar eher an der Präzision bei der 1Ds, da dort diskrepanzen zwischen manuellem und elektronischem Fokus auftreten, vor allem bei längeren Brennweiten, wobei der manuelle Fokus m.E. korrekter ist. Die Kamera hat eine einfache Mimik mit einer Klappe, die die Scheiben gegen eine Anlage unter dem Dachkantprisma drückt, diese ist nach meinem Gefühl alles andere als perfekt durchdacht, denn manchmal braucht es mehrere Versuche, bis die Scheibe richtig sitzt - bemerkt man das nicht, liegt man beim Fokus gerade bei großen Öffnungen gerne daneben. Das bedarf der Überprüfung, vllt. hat meine Kamera im Laufe ihres Lebens da auch mal einen Hau abbekommen. Derzeit fehlen dazu die Mittel, aber ich würde die Kamera gerne mal zur Justage senden, um das abzustellen. Derzeit gebietet die neue Selbständigkeit aber andere Prioritäten - wenn das durch ist wird da sicher mehr passieren.
Jörg