Hallo,
gerade ist mein lang ersehntes Päckchen aus Armenien eingetroffen
Der Inhalt ist das "Helios" 92mm f2.0 aus dem russischen Diaprojektor LETI 60M. "Helios92" ist aber eher eine inoffizielle Bezeichnung, da es nie einzeln erhältlich war und auch keine solche Beschriftung aufweist. Unter diesem Stichwort findet man allerdings mehr Informationen zum Objektiv.
Aufbau: Symmetrisch, 6 Linsen in 4 Gruppen
Blendenlamellen: keine
Mindest-Fokusdistanz: 80cm ab Sensor
Filtergewinde: 50mm
Anschluss: M56
Auflagemaß: über 60mm
Aufgrund des riesigen Auflagemaßes kann man das Objektiv auf jedes DSLR- oder Mirrorless System adaptieren. Bei mir war der originale Fokustubus dabei, die Fokussierung war aber furchtbar ruckelig. Das lag daran, dass das Schmierfett total verharzt und verklebt war.
Nach einer gründlichen Reinung des Tubus und des Objektivschafts mit Bremsenreiniger und auftragen neues Schmierfettes läuft es wesentlich angenehmer.
Es hat Coatings, aber ich vermute eine Einfachvergütung.
Das Rückseitige Gewinde des Fokustubus hat einen Durchmesser von ca. 55mm. Für die ersten Tests habe ich das Helios 92 in den Helicoid eines Helios-44 verpflanzt, dort lässt sich das Gewinde gut einklemmen. Anschließend direkt per m39 Adapter an die NEX-6. Langfristig überlege ich mir eine Lösung wie ich das Objektiv auf FD Anschluss adaptieren kann, um es am Lens Turbo zu betreiben.
Das Bokeh ist nicht swirly, sondern eher ruhig und unaufdringlich.
An metallischen Glanzlichtern zeigen sich Probleme mit spärischen Abberationen.
Unfassbar scharf ist es nicht, aber eine gewisse Grundschärfe ist vorhanden, die für Portraits ausreichen kann. Es ist in jedem Fall keine reine "Effektlinse" wie so manch anderes Projektionsobjektiv.
Die Bilder sind sicher nicht ideal, gerade weil sie teils mit hoher ISO und JPEG enstanden sind. Sobald ich Zeit habe, werde ich mal das Slanted-Edge Chart herauskramen und versuchen das Auflösungsvermögen zu messen.
Ich nehme an, an einer Vollformat Kamera mit größeren Pixeln macht es sich noch etwas besser.