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Thema: Sektion Cosinon Auto MC 28/2.8 für FD

  1. #1
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    Standard Sektion Cosinon Auto MC 28/2.8 für FD

    Heute ging ich auf Erkundung, wie es in genanntem Objektiv so zugeht.

    Einerseits wollte ich mir die Schmierung des Helicoids ansehen, da der Fokussierring teilweise schwer drehte. Und dabei gleich Erfahrungen mit der Reinigung machen.

    Andererseits ging es mir um eine erste Bekanntschaft mit den Anschlüssen für das FD-Bajonett von innen.


    Aceton als Fettkiller

    Mit dem Gummizylinder war der vordere Haltering mit den gravierten Objektivdaten rasch gelöst.

    Die komplette Optik inklusive Blendeneinheit ließ sich als ein Bauteil entnehmen.

    Sogleich machte ich mich daran, das gelbliche und teilweise angetrocknete Fett auf dem Helicoid zu entfernen. Ich arbeitete mit Zahnbürste und Wattestäbchen, was sich als ein mühsamer Vorgang erwies.

    Jeden Zentimeter der Züge und Felder (aus der Ballistik ;-) am Helicoid musste ich mehrfach bearbeiten, bis Gelb Alusilber wich.

    Isopropylalkohol und Feuerzeugbenzin lösten den Grind gut, Aceton noch besser.

    Das Ergebnis gefiel mir gut, einige Nacharbeit wäre noch erforderlich gewesen:

    Name:  C_1.jpg
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    Übersehen ist auch verspielt

    Die optische Baueinheit war mittels vier Schrauben mit dem Fokusring verbunden.

    Wie das genau funktioniert, fand ich nach Lösen der Schrauben heraus.

    Ich hatte zwar die Fokuseinstellung auf Unendlich gesetzt, versäumte es aber leider, die Stellung des Bauteils gegenüber der Unendlichmarke zu kennzeichnen. Nachdem ich die optische Baueinheit verstellt hatte, war die Justage zur Geschichte geworden.

    Machte aber nichts, denn das Objektiv war ohnehin nicht für die Sammlung vorgesehen gewesen

    Also machte ich aus der Erkundung …


    … eine Sektion

    Das optische Bauteil konnte ich zwar aus seiner hinteren Halterung drehen, brachte es aber anschließend dort nicht mehr hinein.

    Name:  C_4.jpg
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    Die Übung war, alle Kupplungselemente an den Anschlüssen des Bajonetts auszurichten und dabei die Einheit über einen Zwischenring an der hinteren Halterung zu befestigen.

    Name:  C_3.jpg
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    Unmöglich für mich.

    Also schraubte ich von der optischen Einheit noch die hinteren Linsen ab, was doch möglich war, schüttelte den Kopf, da sich die Blendenlamellen quasi eingebunkert meinem Zugriff entzogen und verwarf den Gedanken, die offenkundig eingeklebte Frontlinse herauszuhebeln.

    Immerhin konnte ich noch einige Schrauben bergen und entsorgte den traurigen Rest.


    Name:  C_5.jpg
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    Name:  C_6.jpg
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    Fazit

    • Schnell gerät ein Objektiv in unkontrollierbaren Zustand, wenn man die Stellung des Helicoids nicht markiert und aufeinander ausgerichtete Bauteile gegeneinander verdreht.
    • Das Reinigen geht mit Aceton und Wattestäbchen gut, ist aber mühsame Kleinarbeit. Wäre nur das Helicoid alleine zu schrubben, ohne optische Bauteile dran, sollte das in einer Schüssel mit Aceton und Bürste klappen.
    • Eine Reinigung der Blende und der vorderen Linsen wäre bei diesem Objektiv für mich nicht möglich gewesen, da diese nur nach Zerlegung der offenkundig verklebten - und darunter verschraubten - optischen Einheit erreichbar gewesen wären. Ein schauerlicher Aufwand, wenn überhaupt möglich.
    • Die bisher bearbeiteten Minolta MC- und MD-Objektive sind wesentlich besser zugänglich.
    • Ich vermute, dass die Integration der optischen Einheit mit Blendenmechanik rationeller zu fertigen war. Servicearbeiten werden dadurch jedoch erschwert bzw. unmöglich gemacht.
    • Natürlich schade um das ansonsten schöne und solide gebaute Objektiv. Immerhin brachte die Sektion mir jedoch weitere Erfahrungen und Einsichten
    Gruß,

    Andreas

  2. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  3. #2
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    Standard

    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Heute ging ich auf Erkundung, wie es in genanntem Objektiv so zugeht.
    ...
    Ich hatte zwar die Fokuseinstellung auf Unendlich gesetzt, versäumte es aber leider, die Stellung des Bauteils gegenüber der Unendlichmarke zu kennzeichnen. Nachdem ich die optische Baueinheit verstellt hatte, war die Justage zur Geschichte geworden.
    ...
    Die Übung war, alle Kupplungselemente an den Anschlüssen des Bajonetts auszurichten und dabei die Einheit über einen Zwischenring an der hinteren Halterung zu befestigen.
    ...
    Unmöglich für mich.

    Also verlor ich ich die Nerven
    Wenn's mal wieder so kommt:

    Zur Begriffsklärung

    Name:  Schneckengang.jpg
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    Den Messingring abschrauben, leicht einfetten, in das Feingewinde am "Korpus" einschrauben, bis zum Anschlag und dann eine Umdrehung wieder lose (das Objektiv steht nun auf "etwas näher dran als kürzeste Einstellentfernung gemäß Skala"). Grobgewinde fetten nicht vergessen (schon ausgebaut sollte das leicht gleiten, da siehst Du dann, ob LMX für Deine Ansprüche taugt, oder doch noch etwas anderes her muß). Am Ende soll es ja zusammgebaut (Fein- und Grobgewinde) sanft gleiten,
    Ob´s stürmt oder schneit,
    Ob die Sonne uns lacht,
    Der Tag glühend heiß
    Oder eiskalt die Nacht.
    Bestaubt sind die Gesichter,
    Doch froh ist unser Sinn, ...

    Korpus "gerade" hinstellen.

    Den Optikblock GERADE in den Messingring und den Korpus einführen und am Messingring (am Schlitz mit einer Sonde) hin und und herdrehen um einen Einstieg in den Schneckengang zu finden.
    Einstieg gefunden, Objektiv in Richtung "unendlich" fokussieren".
    Feinjustage am Kollimator (oder eben an einer Kamera mit einer zweiten Kamera mit Tele und Sucherlupe als improvisiertem Kollimator) justieren,

    Rest der Montage sinngemäß zur Demontage in umgekehrter Richtung.

    Der Chris Sherlock markiert sich auch immer was, DEM sehe ich das mal nach (und bei Ossi-Objektiven mit Abstimmscheiben mag das auch OK sein), aber normalerweise sollte man einfach wissen, wie zu justieren ist, dann braucht man keine Markierungen.

    Gegen "Unmöglich für mich." helfen dann Ruhe und Übung.

  4. 5 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  5. #3
    Hardcore-Poster Avatar von Optikus64
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    Moin,

    das ist ein heikles Ding, manche Objektive sind tatsächlich erst mit der Montage justiert worden, das findet man dann wie Du durch den praktischen Versuch heraus, das einzige was man tun kann ist gerade bei allen Verschraubungen peinlichst genau zu dokumentieren was der Ausgangszustand war, und auch dann ist es manchmal schwierig, dahin zurückzukehren.

    Ein Kollimator oder Einstellfernrohr ist dann die Waffe um die Optik wieder dahin zu trimmen wo sie hin muss...

    CS
    Jörg

  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", Optikus64 :


  7. #4
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    Danke, Jan!

    Ich sage zu dem ganzen ansonsten nur „pfui Teufel“

    Das ist nicht das, was ich machen möchte am Tisch.

    Da fehlt mir der Spaß dabei.

    Linsen ausbauen, Blendenlamellen - ja, wenn es soweit einfach geht.

    Fett putzen - gerne, aber alles das nicht in solchen Machwerken, die einem die Sinne verdrehen

    Ich hoffe nur, dass solche Bauart nicht Standard ist.
    Gruß,

    Andreas

  8. #5
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    Zitat Zitat von Optikus64 Beitrag anzeigen
    Moin,

    das ist ein heikles Ding, manche Objektive sind tatsächlich erst mit der Montage justiert worden, das findet man dann wie Du durch den praktischen Versuch heraus, das einzige was man tun kann ist gerade bei allen Verschraubungen peinlichst genau zu dokumentieren was der Ausgangszustand war, und auch dann ist es manchmal schwierig, dahin zurückzukehren.

    Ein Kollimator oder Einstellfernrohr ist dann die Waffe um die Optik wieder dahin zu trimmen wo sie hin muss...
    Ja, immerhin ruiniere ich dann so keines meiner besseren Objektive …

    Was ich nicht verstehe, ist diese Integration - es kann doch nicht Sinn der Sache sein, nur mit der chemischen Brechstange ins Innere zu kommen?
    Gruß,

    Andreas

  9. #6
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    Jan Böttcher meinte, mein Zitat nach seiner Vorstellung abändern zu müssen

    Also verlor ich ich die Nerven

    Nein, nur die Motivation, es weiter zu probieren.

    Allerdings hatte ich ja schon früher einmal gesagt, dass ich mir ua. auch die Grenzen für eigenes Tun ausloten möchte.

    Mein Ziel ist nicht, alles zu können, sondern herauszufinden, was ich denn kann und was nicht.

    Begegnet mir wieder so eine Situation bei einem guten Objektiv, breche ich ab und gebe ggf. weiter an jemanden, der es kann.

    Es ist nicht ausgeschlossen, dass ich mich hier verbessere, aber auch keine Notwendigkeit
    Gruß,

    Andreas

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  11. #7
    Hardcore-Poster Avatar von Optikus64
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    ... der Wurm nagt ...

  12. #8
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Ja, immerhin ruiniere ich dann so keines meiner besseren Objektive …

    Was ich nicht verstehe, ist diese Integration - es kann doch nicht Sinn der Sache sein, nur mit der chemischen Brechstange ins Innere zu kommen?
    Einerseits sind die Dinger wohl nicht für die Ewigkeit gemacht, sondern so für fünf bis maximal zehn Jahre, andererseits wüßte ein geschulter Servicebetrieb ja wie es geht.

    Bei der Unendlich-Stellung der Objektive für SLR-Kameras (und für TLRs) muß man sich auch nicht unnötig große Sorgen machen (bei Leica-M dagegen schon!).

    Schlimmstenfalls kann man hinterher nicht mehr auf unendlich einstellen, zweitschlimmstenfalls stimmen der Anschlag bei unendlich und die Skalenwerte hinterher nicht mehr - aber man fokussiert ja im Regelfall visuell über den Sucher und ignoriert die Skala bestmöglich.

    Wenn Du meinem Rat (oben) folgst und es zusammenbekommst, mußt Du ja irgendwann den Ring mit der Entfernungsskala wieder am Messing-Ring befestigen. Wenn Du da großzügig bist und nachher über unendich hinaus fokussieren kannst, verschenkst Du ein-zwei Zentimeter an der Naheinstellgrenze und den Skalenanschlag für unendlich. Warst Du zu knauserig ist bei "5m" Schluß. Wenn es Dich stört, löst Du die Schräubchen wieder und korrigierst ein wenig. Der Sucher sagt Dir direkt und analog "die Wahrheit". Und wenn Du auf ein 5m entferntes Objekt scharf stellst, machst Du das ja auch nur mit Sucher und Auge, ganz ohne Kollimator.

    Wenn DABEI rauskommt, daß der Entfernungsring (in Folge der Positionierung des Messingrings) "völlig inakzeptabel" sitzt, muß man den Zusammenbau ab "Messingring ins Feingewinde drehen" nochmal neu denken.

    Bei Leica-M eine ganz andere Nummer, da muß das Objektiv ja präzise synchron zum lediglich mechanisch angekuppelten "parallelen" E-Messer passen.

  13. 4 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  14. #9
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    Hallo Jan!
    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Bei Leica-M eine ganz andere Nummer, da muß das Objektiv ja präzise synchron zum lediglich mechanisch angekuppelten "parallelen" E-Messer passen.
    Deshalb will ich auch Gewinde/Schneckengänge der Fokussierung bei keinem Objektiv zerlegen, um nur verharztes Fett, Metallabrieb, Schmutz und Sand hinaus und frisches Fett hinein zu bekommen,
    das mache ich normalerweise nur von beiden Seiten am jeweiligen Endanschlag.
    Gruß, Michael

  15. 3 Benutzer sagen "Danke", waldbeutler :


  16. #10
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    Dieses Einfädeln in den Schneckengang kenne ich ich auch und es ist immer spannend ob es bei oo passt. 3 - 4 Versuche sind schon sehr gut.
    Ich frage mich nur wie macht das der Hersteller und das bei oft mehreren tausend Objektiven, welchen Trick gibt es da ?

    VG Ulrich

  17. Folgender Benutzer sagt "Danke", CanRoda :


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