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Thema: Plattenkameras ?

  1. #11
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    Hallo,

    ich benutze diese Kamera nicht mangels passenden Filmmaterials.
    Ich denke sie ist für Glasplatten oder Planfilm 6*9 geeignet.

    Gruß Jürgen

  2. #12
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    Mit der kannst Du jeden verfügbaren 120er Rollfilm belichten - sofern Du die passende RF-Kassette dazu auftreibst.
    Macht einen Mordsspass, und gibt sicher feine Bilder.

    VG,
    Ritchie

  3. #13
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    Standard Negativformat 30x40 cm

    Hier wird es dann langsam heavy - sowohl vom Gewicht, als auch in der praktischen Anwendung.

    So ein Bronco hat, ausgefahren, einen runden Meter und ca 50x60 cm grosse Standarten.

    Meine Russin,eine FKP, die ich hier vorstelle,
    12.JPG

    lässt sich nicht falten, hat also ein starres , aber teleskopierbares Chassis, und ich hab ihr erst mal eine angemessene Staffette gezimmert:

    Anhang 43135

    So lässt es sich erst mal arbeiten, ich roll mir das Ding dahin, wo ich es hinhaben will.

    Vom Prinzip ist hier alles wie bei den kleineren Kameras, nur eben grösser und schwerer.
    Die Kassette, welche als Doppelkassette 2 Negative aufnimmt, wiegt bestimmt 2 Kg, und die knappen 40x50 cm wollen für eine Aufnahme mit 2 Händen ins Rückteil manövriert werden.

    Dazu wird die Mattscheibensicherung gelockert und die Scheibe mittels Scharnieren hochgeklappt und auf die Kamera gelegt - für Querformat.
    Das Rückteil ist natürlich auch ins Hochformat drehbar, dann wird die Mattscheibe eben seitlich geklappt.

    Ein Objektiv kann hier auch schon mal über 2 Kg wiegen, da hat man richtig was in der Hand.
    Alle meine derzeitigen 30x40-Optiken sind ohne Verschluss; ich habe zwar einen sogenannten Lidverschluss, aber den hab ich ausgebaut.
    Ich decke die Optik ab und mache zur Belichtung den Houdini.

    Die Sicht durch die riesige Mattscheibe ist einfach nur noch beeindruckend.
    Hier kann ich wirklich in Ruhe mein Bild komponieren, wobei die Gesamtansicht etwas schwierig ist, man muss doch schon ganz schön zurückgehen, um das Bild zu erfassen.

    Scharfgestellt wird, indem man die Rückstandarte über Zahngestänge und Zahnrad bewegt, mittels eines seitlichen Drehknaufes.

    Diese Holz-Kameras verfügen generell nicht über schwenkbare Frontstandarten, ein Scheimpflug geht somit nur über die Rückstandarte.
    Geshiftet wird vorn, mehr Einstellungen gibt es nicht.
    Mir ist das alles entschieden zu wenig, darum wird sich meine FKP mittelfristig über erstaunlichen Beweglichkeitszuwachs wundern.

    Da man an einem solch grossen Gerät wirklich Kilometer verlaufen kann beim Einstellen über die Front, werde ich hier ein wenig Technik implantieren, damit alle Verstellungen von hinten möglich sind.
    Es ist wirklich so, dass man reichlich zu laufen hat, wenn man sein Motiv aufwendig arrangieren und jeweils wieder an der Mattscheibe überprüfen möchte.

    Den Film "tapeziere" ich übrigens zwecks optimaler Planlage in die Kassette ein, d.h., er wird mit Kleber fixiert.
    DSC00994.JPG


    Überhaupt, Film...

    Da kostet ein Blatt Ilford schon mal rund 25 Euro.
    Mach ich natürlich nicht - ich nehme Röntgenfilm; richtig, das ist der, wo sonst die Knochen drauf zu sehen sind.
    Dieser Film arbeitet recht steil (kontrastreich und etwas tonwertärmer), und er ist rotblind, also orthochromatisch.
    Aber er ist mit einem guten Euro je Blatt sensationell preiswert, da pfeiff ich doch glatt auf Rot ( rot wird im Bild einfach schwarz).

    Hier mal ein Kontaktabzug aus meinen Testreihen, das Negativ allerdings aus Kostengründen auf 13x18cm geschnitten - leider mit Reflexionen abgeknipst, :

    Xray 2.jpg

    Warum aber dieser ganze Wahnsinn ?
    Ein Kontaktabzug sagt alles, mehr sage ich dazu nicht.

    Ausser, dass man herrlich alte und unperfekte Objektive, auch aus dem vorletzten ! Jahrhundert, verwenden kann, dass die Tiefenschärfe physikalisch bedingt mit grösserem Format immer geringer wird und sich sensationelle Bilder fertigen lassen, dass mir das Arbeiten mit solchem Gerät einfach einen Riesenspass macht, dass ich überhaupt auf Grösse und Masse stehe, und dass ich zukünftig grosse Ausgangsformate für sogenannte alternative Verfahren brauche.

    Es sind dies nichts weiter als ehemalige Verfahren im direkten Kontakt bzw. Druck, runde 100 Jahre alt, die dem klassischen Silbergelatineverfahren ( also Fotopapier) qualitativ zum Teil auch haushoch überlegen sind.
    Ich nenne mal den Carbon-Transfer, das Salzprintverfahren oder den Bromöldruck.
    Da ich auch keine kleinen Bilder mag, brauche ich schlicht grosse Negative für diese Kontakte.

    Früher gab es übrigens noch gar keine Vergrösserer, da musste die Kamera tatsächlich grösser werden, wollte man ein grösseres Bild machen.

    Ich baue mir aber noch einen Horizontalvergrösserer, die meisten Komponenten dafür habe ich schon, und Papier gibt es in Rollen von 127cm Breite - da sollte doch mal ein Zweimeterbildchen drin sein, denke ich mir so.

    VG,
    Ritchie

  4. 5 Benutzer sagen "Danke", Richard Deschain :


  5. #14
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    Und hier noch mal die "Staffette, die oben nicht angezeigt wird :Staffette30x40.jpg

    behinda scene.jpg

    Und eine Filmkassette:

    DSC00984.JPG

  6. 3 Benutzer sagen "Danke", Richard Deschain :


  7. #15
    Spitzenkommentierer Avatar von GoldMark
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    Zitat Zitat von Richard Deschain Beitrag anzeigen
    Die Kassette, welche als Doppelkassette 2 Negative aufnimmt, wiegt bestimmt 2 Kg, und die knappen 40x50 cm wollen für eine Aufnahme mit 2 Händen ins Rückteil manövriert werden.
    Hallo Richard,

    lass uns weiter an Deinen Experimenten teilhaben

    Was wäre, wenn man anstatt der Doppelkassette ein Flachbettscanner genommen wird? Ist nur so eine Idee von mir.
    Liebe Grüße

    Bernhard
    https://deramateurphotograph.de/

  8. #16
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    Zitat Zitat von GoldMark Beitrag anzeigen
    Hallo Richard,

    lass uns weiter an Deinen Experimenten teilhaben

    Was wäre, wenn man anstatt der Doppelkassette ein Flachbettscanner genommen wird? Ist nur so eine Idee von mir.
    Dann müsste man aber (wenn ich das so richtig überlege) das Licht des Scanners deaktivieren, um nicht einfach den Innenraum der Kamera zu beleuchten, sondern das Bild aufzunehmen, oder? Ich habe da bei Flickr (aus Interesse an der Materie) mal einen Fotostream gefunden, auf dem jemand mit Scannerkameras experimentiert: https://www.flickr.com/photos/projectese/
    Finde ich sehr interessant, was der da entwickelt.

    Gruß Timo
    Mein flickr http://www.flickr.com/photos/timo_johannes/
    Canon 6D, Canon 24-105mm f4 l, Canon Fl 55mm f1.2 (umgebaut auf EOS),
    Helios 44m4, SMC Takumar 28mm 3.5,
    Zuikos (35mm 2.8, 50mm 1.4, 50mm 3.5 Macro, 85mm 2.0)

  9. #17
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    Zitat Zitat von GoldMark Beitrag anzeigen
    Hallo Richard,

    lass uns weiter an Deinen Experimenten teilhaben
    Gerne, wenn im Digiforum auch der Film noch willkommen ist !
    Ich werde dann bei Gelegenheit mal Einblick in meine Erfahrungen mit dem Röntgenfilm "gewähren".

    Ok, ich "experimentiere" natürlich auch noch, aber ich verstehe das Ganze durchaus als ernsthafte, als meine Fotografie.

    Vor runden 5 Jahren fing ich ernsthaft mit dem grossen Format an, davor wars nur Rummurmeln, und ich habe mich seitdem Schritt für Schritt zum erklärten und selbstgestzten Ziel gehangelt.
    Heute kann ich sagen:

    Logistik : geklärt.
    Bedienung in allen Ebenen - sitzt.
    Entwicklung - sitzt.
    Vergrössern - sitzt.
    Equipment - steht.
    ordentliche Präsentation (Heiss aufziehen, Passepartouts schnitzen) - bin ich grad am Üben.

    Das grosse Wandbild, ab 1 Meter Kantenlänge aufwärts - der nächste Schritt.
    Carbon-Transfer, aber auch selber Beschichten von Glasplattennegativen(trocken, kein Kollodium) - mein vorläufiges Endziel.
    Es gibt soviel zu tun, das wird nie langweilig :-)

    Scannen:

    ist nicht mein Thema; der Scanner geht bestimmt im Entwickler kaputt :-)
    Kamera - Negativ - Positiv; das ist es, was ich will.

    Nein, ich wüsste auch nicht, warum ich beim Grossformat irgendetwas digitalisieren sollte.
    Ja, einen Ansatz finde ich wohl doch recht interessant - Negative einscannen, entfusseln und hinsichtlich der Dichte optimieren, davon dann ein Transparenznegativ erstellen, und mit diesem dann den Carbonprozess analog weiterfahren.
    Erhöht die Optionen, schont das Original.
    Ist mir aber alles zu kompliziert, hab mich da mal sachkundig gemacht.
    Und kostet mich Tausende, die ich nicht bereit bin zu bezahlen.
    Ich hab doch alles, was ich brauche...

    Mir liegt das Digitalisieren auch einfach nicht, also mache ich analog weiter; spricht ja auch absolut nichts dagegen, zumal das Hervorrufen eines Papierbildes in Chemie immer wieder ein absolut magischer Vorgang ist, den ich nicht missen möchte.
    Auch das Nachbearbeiten des Abzuges, hier ein wenig mit den Händen das Licht abhalten, dort ein wenig nachbelichten, noch mal eine harte Gradation drüberbraten, zum Schluss noch wie ein Maler mit einem Pinsel im Bild rumpfuschen ( Abschwächer), finale Tonung ...Handwerk pur.


    Zur anfänglichen Digitalisierung der Fotografie gab es für den Profi digitale Rückteile in 8x10 inch, die das Bild jeweils in den einzelnen Grundfarben separat abgescannt haben.
    Konnte sich nicht mehr durchsetzen und weiterentwickelt werden, GF war bald schon auf dem absterbenden Ast.

    Allerdings fehlen mir seitdem auch diese sensationellen Profibilder, wie sie uns täglich z.B. in der Werbung begleiteten.
    Ich habe GF-Bilder gesehen, das würde heute keiner glauben, dass das ohne Computer, rein analog geschaffen wurde.
    Sowas würde ich aber nicht hinbekommen, das war immenser Aufwand und enormes Equipment, hochprofessionell eben.
    Ich freie mich schon, wenn ich die professionelle Ebene schwach tangieren kann :-)

    VG,
    Ritchie

  10. 2 Benutzer sagen "Danke", Richard Deschain :


  11. #18
    Ist oft mit dabei Avatar von mhiller
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    Standard Flachbettscanner an BalgenKameras

    Zitat Zitat von Räbenfluch Beitrag anzeigen
    Dann müsste man aber (wenn ich das so richtig überlege) das Licht des Scanners deaktivieren, um nicht einfach den Innenraum der Kamera zu beleuchten, sondern das Bild aufzunehmen, oder? Ich habe da bei Flickr (aus Interesse an der Materie) mal einen Fotostream gefunden, auf dem jemand mit Scannerkameras experimentiert: https://www.flickr.com/photos/projectese/
    Finde ich sehr interessant, was der da entwickelt.

    Gruß Timo
    Hallo Timo,
    mit dieser Idee gehe ich auch schon länger schwanger, ich habe da eine schöne Mentor Panorama 18x24 cm mit hübschen Objektiven. Ich habe eine Linux Software für Scanner gefunden, die das Scannerlicht abschalten kann. Was mich bewegt ist die Frage ob ich von der Mattscheibe scannen muss oder ob das Diodenarrey direkt die Lichtstrahlen abscannen kann.
    Ich werde dann wohl mal meinen alten HP Scanner Schlachten... Testen kann ich das eventuell, wenn ich den Scanner unter ein Vergrösserungsgerät lege und mit einem Dia oder Negativ "belichte" sprich bei Dauerlicht abscanne und die Scharfstellung teste. Taugen wird das Ganze nur für Stillleben und Landschaftsaufnahmen.
    LG
    Michael

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