Hier gehts zum kurzen Test des ersten konvertierten Rokkor 50mm f/1.7.
Nachdem die Konvertierung des ersten Objektives praktisch abgeschlossen ist habe ich mich nun an das zweite Exemplar gemacht, und deutlich von den Erfahrungen des ersten Umbaus profitiert.
Beim ersten Umbau habe ich nicht die optimale Verdrehung des Schneckengangs erreicht und musste daher viel mit dem Feingewinde ausgleichen, was zu weiteren Problemen geführt hat - das konnte ich nun vermeiden.
Bei richtiger Verdrehung erübrigt sich meines Wissens nach das Abschleifen der Fokusbegrenzergruppe, d.h. Zeitersparnis und vereinfachter Umbau.
Obligatorische Schritte beim Rokkor-Umbau: Blendenhebel und die Nase des Blendenrings kürzen - damit ist der Umbau nicht-reversibel.
Weiter geht es mit dem Umbau der Blendenmechanik: wie beim ersten Objektiv wird ich das Doppelsystem der zwei Blendenarme auf einen Blendenarm reduziert, in dem ich eine der beiden Federn entferne, die zugehörige Schraube mit einer gekürzten M2-Schraube ersetzte und beide Blendenarme in der notwendigen Position mit Sekundenkleber übereinander klebe. Das gibt mir Platz "nach oben", da ja der Linsentubus weiter als von den Konstrukteuren geplant nach oben fährt und sonst zu früh an diese Schraube anschlägt.
Der kurze Blendenübertragungsstift am unteren Blendenarm muss ebenfalls etwas gekürzt werden, aber Vorsicht: hier ganz langsam mit 0,2mm-Schritten heranarbeiten, sobald die finale Verdrehung des Linsentubus klar ist, sonst kürzt man zuviel. Dieser Fehler lässt sich zwar mit 0,4mm Unterlegscheiben + neuen Senkkopfschrauben M1,6 (3mm Gewinde, 4mm Gesamthöhe, Kopf leicht abfeilen) wieder ausgleichen, ist jedoch ärgerlich.
Schließlich kürzt man den silbernen "Geradhalter" auf 3,0mm Gesamthöhe (inkl. Boden), damit dieser nicht die Verschiebung des Linsentubus nach oben durch ein Anschlagen am Bajonett blockiert.
Das Objektiv ist soweit umgebaut, nun fehlt nur noch die Modifizierung & Verschraubung eines passenden M42-Adapters. Diesen Schritt habe ich fürs erste übersprungen, indem ich auf den fertigen EF-Turm des Minolta MD 24mm f/2.8-Umbau zurückgegriffen habe.
Somit ist das Objektiv momentan bereits voll einsatzfähig: Unendlich-Fokus wird mit dem abgeschliffenen Adapter erreicht, die Arbeiten am Objektiv sind abgeschlossen.
Vorläufige Einschätzung
Durch eine optimale Verdrehung ist diese Konvertierung als "leicht bis mittel" vom Schwierigkeitsgrad her einzuschätzen, da an Werkzeugen nur ein Schraubstock, einige Feilen und Schraubenzieher benötigt werden.
Der Umbau eines M42-EOS-Adapters als EF-Turm benötigt jedoch deutlich mehr Werkzeuge wie Ständerbohrmaschine, Dremel und ein Schleifgerät.
Ich würde den Umbau deswegen als "mittel" einstufen.
Mit präzisem Schleifen ist meiner Meinung nach eine hohe Präzision des Umbaus möglich.
benötigte Materialien
1x M42-EOS-Adapter (oder M39-EOS etc.), eventuell mit AF-Chip*
4x 8-10mm M1,6 Senkschrauben
1x ~5mm M2 Senkschraube
*Der Chip muss höchstwahrscheinlich entfernt und hinterher wieder aufgesetzt werden - mehr dazu später
Testfotos
siehe hier.