Hallo zusammen,
ich habe mir bei eBay kürzlich ein Sonnar gegönnt, es wurde ein Modell electric MC (bläuliche Vergütung), Seriennummer 1018xxxx. Lt. Verkäufer voll in Ordnung bis auf eine Delle im Filtergewinde - die mich nicht weiter stört, der Preis war entsprechend günstig.

Heute kam es an und die Fokussierung verhält sich überaus merkwürdig. An der Nahgrenze bei 1 m (Skala) ganz normaler Anschlag, in die andere Richtung geht es aber nur bis 2,1 m (Skala), dort ist ein recht weicher Anschlag mit etwas Spiel. Unendlich wird erreicht, Nahgrenze ist ungefähr 1,55 m. Der Hub beträgt ca. 16 mm bei einem Drehwinkel von ca. 190 Grad. Hier hat also jemand offenbar eine zu steile Schnecke verbaut und zum Ausgleich einen Begrenzer reingebastelt. Die Schiebesonnenblende wackelt und hakelt etwas, kenne ich von anderen Objektiven so nicht, wird wohl bei dem Dellenunfall etwas verzogen worden sein. Ansonsten gibt es äußerlich keine Auffälligkeiten, auch Geradführung der Frontlinse ist gegeben.

Immerhin ist das Wichtigste in Ordnung: Die Bildqualität stimmt. Also ein grundsätzlich gut nutzbares Objektiv, die grottenfalsche Entfernungsskala trübt aber den Spaß deutlich und die zu große Nahgrenze auch ein wenig. Bin gerade total unschlüssig zwischen Behalten oder Reklamieren.

Kann es sein, dass hier ein Bastler die Fokussierschnecke eines anderen Objektivs eingebaut hat?

Nach meinem Optikverständnis könnte der zu steile Schneckengang zu etwa 200 mm Brennweite passen. Potentiell verdächtige Teilespender also Sonnar 2,8/180 oder Meyer/Pentacon 4/200. Leider habe ich in dem Bereich nichts Ostdeutsches zum Vergleichen verfügbar.