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Thema: Carl Zeiss Jena Kipronar 1.4/70mm

Baum-Darstellung

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    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Standard Carl Zeiss Jena Kipronar 1.4/70mm

    Ich war erstaunt, zu sehen, dass das Carl Zeiss Jena Kipronar 1.4/70mm T bisher noch keinen eigenen Thread im DCC hat, obwohl ich doch schon einige Bilder damit hier im Forum gesehen habe. Und es ist meiner Meinung nach wirklich ein Objektiv, das eine ausführlichere Vorstellung verdient hat.

    Es handelt sich um ein Projektionsobjektiv in leicht abgewandeltem Petzval-Aufbau - vermutlich 4 Linsen in 4 Gruppen. Mir ist allerdings nicht bekannt, für welche Projektoren das Objektiv vorgesehen war. Gegen 35mm-Kinofilm sprechen die dafür sehr kurze Brennweite und der geringe Tubus-Durchmesser ebenso wie der knapp bemessene Bildkreis. Insofern tippe ich eher auf Schmalfilm. Das rote T steht üblicherweise bei Zeiss für die Vergütung.

    So sieht das Objektiv aus:

    Name:  kipronar70-10.jpg
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    Name:  kipronar70-11.jpg
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    Name:  kipronar70-12.jpg
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    Die Abmessungen:
    Durchmesser des rückwärtigen Tubus: 42,5 mm
    Filtergewinde: 54,5 mm (scheint kein Standardgewinde zu sein?)
    Länge: 100 mm
    Gewicht: 246 g

    Um es fokussierbar an eine Kamera zu bringen, bietet sich wie bei den meisten Projektionsobjektiven Henrys genialer Samtfokussiertubus an. Allerdings braucht man dafür in diesem Fall einen 5mm dicken Adapterring, um den Standard 52,5mm-Tubus nutzen zu können. Ich habe mir ein solches Teil kurzerhand aus elastischem PU-Material 3D-gedruckt:

    Name:  kipronar70-13.jpg
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    Das Objektiv leuchtet gerade so eben den Kleinbildsensor aus - bei Fokussierung auf unendlich (was bei der Sony A7 problemlos möglich ist) sind die äußersten Ecken stark abgedunkelt aber noch nicht völlig schwarz. Das ist einerseits natürlich eine gewisse Einschränkung, andererseits ist damit auch ein wirklich ungewöhnlich ausgeprägter Swirl-Effekt verbunden. Die katzenaugenförmigen Highlights sind zum Rand hin extrem schmal und werden in den Ecken fast zu dünnen Sicheln. Generell zeigt das Objektiv geradezu prototypisch die Petzval-Eigenarten: In der Mitte erstaunlich scharf, dafür zum Rand hin generell massiver Schärfeabfall kombiniert mit starker Bildfeldwölbung - also ganz klar ein Objektiv zum Freistellen und Bokeh-Spielen, nicht zum technisch sauberen Abbilden. Ein paar Beispielbilder an der A7s, alle unbeschnitten und nur hinsichtlich der Gradationskurve und der Farben korrigiert:

    Name:  kipronar70-2.jpg
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    Name:  kipronar70-4.jpg
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    Name:  kipronar70-7.jpg
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    Name:  kipronar70-8.jpg
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    Name:  kipronar70-9.jpg
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    Ich denke das reicht zumindest mal für einen ersten Eindruck. Ein paar Testbilder, um einzelne Eigenschaften des Objektivs genauer zu beleuchten, werde ich in den nächsten Tagen nachreichen.


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