Was macht das Leica-Feeling aus? Also das echte?
Natürlich die überragende Verarbeitungsqualität, die tollen Gläser - und der Messsucher.
Letzteres gibt es auch für wenig Geld, und zwar auf russisch. Vor ein paar Wochen habe ich die Messsucher-Kameras aus Sowjet-russischer Produktionszeit entdeckt, denn diese bieten das Leica-Feeling von vor 70 Jahren für wenig Geld. Wenig Geld heißt: bereits ab 20 Euro (und auch weniger) bekommt man mit etwas Glück eine Kamera inklusive Objektiv.
Diese Kameras heißen "FED" oder "Zorki" und sind mehr oder weniger gute Nachbauten der Leica-Modelle II und III. Diese besitzen noch nicht das "M"-Bajonett, sondern das Leica M39-Schraubgewinde.
Man kann also an den "Russen-Leicas" auch original Leica-Gläser betreiben! Und Gläser von Nikon, Canon, Fed, KMZ, Voigtländer (Cosina), Zeiss und anderen - es muss nur für M39-Leica sein.
Was sehr praktisch ist: die Feds und Zorkis sind so schön einfach aufgebaut, dass mit etwas Geschick und Geduld so gut wie jeder Schaden selbst behoben werden kann. Ich habe schon Verschlüsse gangbar gemacht, Messsucher justiert und andere Kleinigkeiten (mit Internet-Tipps) wieder richten können. Es macht Spaß!
Kurze Empfehlung:
die Zorki 1 hat das originellste, weil stylisch-oldie-mäßige Äußere und ist richtig - entschuldigt den Ausdruck - süß. Allerdings ist Sucher und Entfernungsmesser getrennt - foten ist also echte Arbeit für die Augen.
Die Zorki 4 hat einen großen, recht großen und hellen Messsucher, aber keinen Schnellaufzug. Letzteres nervt, aber der Sucher ist vergleichsweise klasse.
Darüber kommt glaube ich nur ’ne echte Leica in Frage. Oder eine Zeiss Messsucher.
Bei den Bildern ist auch meine Großmama zu sehen an ihrem 103. Geburtstag. Das Alter der Kamera hat sie nicht weiter beeindruckt - als die "Fed3" auf den Markt (< kann man das so sagen?) kam, war sie schon über 50 ...