Was reizt so an Schwarz Weiss ?

Hallo!

Gestern besuchte ich meine Bekannten, mit war natürlich die EOS5D. Irgenwann stellte ich sie auf SW, weil die Energiesparlampen den Weißabgleich verrückt machten, und siehe da, wie angenehm diese Bilder auf mich wirkten, am Kameradisplay.
Heute habe ich die Serie am Monitor angesehen und hatte dasselbe Gefühlt - die Portraits und die Stimmung kommen anders, als mit Farbe

Ich suche noch nach Worten, um diese Stimmung zu beschreiben -

ruhiger
oder weniger hektisch (da die Farbe fehlt)

näher an einer Skizze, an einer Kohlezeichnung

der Blick ist freier aufs Wesentliche

mfg Peter

Bei mir ist es so, dass ich bei Portraits oder Personenaufnahmen SW bevorzuge. Ich mag mich selber eigentlich auch nur in SW auf Fotos halbwegs leiden. SW gleicht die Unterschiede zwischen den Menschen aus, Hauttöne verblassen, SW vereint. Und es ist wie eine Zeitreise... Ich liebe SW!

Bei Landschaft, Natur, Blumen, etc. bevorzuge ich aber Farben.

Reduktion auf Form und Textur, bisweilen auf das Wesentliche.

Geht mir genauso. Ich liebe die Möglichkeit an der 40D einfach auf SW umstellen zu können, das ging bei der 10D nicht.
Portraits wirken einfach so viel besser, es macht einfach Spaß.

Analog SW ist nochmal eine andere Nummer...

Selbst wenn es banal ist: mich reizt vor allem die Möglichkeit, bei Bedarf einfach den (analogen) Film selbst entwickeln zu können, ohne jetzt eine teure Apparatur zu kaufen. Daher rührt vielleicht auch eine gewisse Grundsympathie.
Abgesehen davon empfinde ich, dass man bei SW Licht-Schatten-Kontraste eindrucksvoller in Szene setzen kann. Das gibt mir dann eher die Möglichkeit, expressionistisch in Sachen Stil zu wirken.

An schwarz-weiß liebe ich die Reduktion auf die grafischen Elemente ohne die Überflutung der Farbe. Auch erhalten die Bilder wieder den Flair des "Alten" und einfachen Zeitungsstils..

Strukturen und Konturen treten reiner und klarer in das Sichtfeld, Graustufen sind deutlich angenehmer als Farben, die oft nicht harmonisch für das Auge sind.

Wenn dann zur Schwarz-Weiß - Fotografie noch die richtigen Motive und Lichtsituationen addiert/gewählt/geschaffen werden, gibt es kaum schönere Darstellungen.

Farbe hat einen ganz anderen Reiz. Farbe ist den Sehgewohnheiten entsprechend und damit "natürlich", fast uninteressant, weil es das "Normal" darstellt und es bedarf schon interessanten Motiven und Kompositionen, um überhaupt aus der Masse der täglichen Eindrücke hervorzustechen.

In genau dieser Abgrenzung wird die Schwarz-Weiß Fotografie zu einer ganz eigenen "Kunstform", wie ich finde...., weil sie so gut wie alle Motive in einem "anderen Licht" erscheinen läßt.

Liebe Grüße
Henry

fast alle Siegerbilder irgendwelcher Bewerbe sind SW, das fällt auf jeden Fall auf

Schwarz-weiß ist klarer. Farbe ist relativ.

Mein Kollege meint, dass es auf die Umgebung ankommt - wenn zu viel Farbe ins Spiel kommt, dann kann man mit SW beruhigen.
Manche Motive brauchen aber Farbe, als Akzentuierung.

Manche Motive brauchen kein SW - der VW Händler in Eisenstadt geht ohne SW, denn er verkauft zu 90% weiße, silberne oder schwarze Autos - abgesehen von diesem Dunkelblau

Bei manchen Fotos überrascht es mich manchmal dass sie in s/w besser aussehn wie in Farbe.
Klar ist natürlich dass Reduktion auf das Wesentliche in s/w meistens funktioniert, es gibt ja in der Natur fast nichts schwarz-weisses, meistens sind wir umgeben von Farbe in irgendeiner Art..das offensichtliche symbolische ist offensichtlich der Gegensatz von Leben( Farbe) und Tod ( s/w ) im Endeffekt, kommt da was Endgültiges mit rein...Blubb..
es ist ein Kunstgriff, es wird rein grafisch, das hat evtll was mit Sprache zu tun, mit Schreiben, beschreiben.
Ich mag auch sehr gern Bilder mit sehr reduzierter Farbpalette, also fast s/w, aber mit Braun-, -Grün oder Grautönen.