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viermal 2,8/200
Hallo zusammen,
200mm und eine Lichtstärke von 2,8, das ist schon eine gut nutzbare Kombination. Da ich aktuell 4 mal mit dieser
Kombination aufwarten kann, dachte ich, dass ein Vergleich ganz interessant werden könnte, zumal es sich um
2 Festbrennweiten und um 2 Zooms handelt.
Die Kandidaten könnten nicht unterschiedlicher sein:
Nikon AIS ED 2,8/80 - 200mm
Nikon AFS ED 2,8/80 - 200mm
Angenieux ED 2,8/200mm
Minolta AF APO 2,8/200mm
Hier sind sie:
Anhang 143794
Anhang 143795
Das sind die Linsenschnitte (Quellen: Artaphot und Marco Cavina):
Anhang 143796
Jedes Objektiv hat mehr, oder weniger Besonderheiten.
Nikon AIS ED 2,8/80 - 200:
Dieses war das erste und soweit ich weiß einzige MF-Telezoom mit einer durchgehenden Lichtstärke von 2,8, welches
nicht von einem Dritthersteller produziert wurde. Es ist unglaublich rar (ca. 1500 Stück), unglaublich groß und schwer.
Es wurden 2 ED Linsen verbaut.
Nikon AFS ED 2,8/80 - 200:
Dieses ist das erste AF Telezoom mit einer Lichtstärke von 2,8 von Nikon mit einem eingebauten AF-Motor. Es läßt sich
dennoch hervorragend von Hand fokussieren (kein "drive by wire") und es hat noch einen mechanisch zu bedienenden
Blendenring. Es wurden sage und schreibe 5 ED-Glas Linsen verbaut.
Angenieux ED 2,8/200
Pierre Angenieux persönlich war an der Entwickung beteiligt. Es wurde eine ED Glas Linse verbaut und 6 weitere Linsen
aus hochbrechenden Gläsern. Die Innenfokussierung erfolgt sehr komplex über zwei unabhängig voneinander bewegliche
Linsengruppen, also ein double floating system. Der Korpus besteht nicht aus Polycarbonat, sondern ist ursolide aus
Aluminium gefertigt.
Minolta AF APO 2,8/200:
Minolta hat 2 ED-Glas Linsen verbaut und dies alles, samt Stangen-AF in einem unglaublich kompakten Gehäuse verpackt.
Die Blende funktioniert mechanisch und läßt sich mit einem geeigneten Adapter gut steuern.
Was können nun die 4 Kandidaten?
Forstsetzung folgt...
LG, Christian
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Hallo zusammen,
ein Objektivvergleich muß leider etwas "wissenschaftlich trocken" ausfallen, aber das liegt in der Natur der
Sache bei Vergleichen...
Dennoch finde ich es interessant, gerade in fordernden Situationen zu sehen, wo die Staärken und Schwächen
der jeweiligen Kandidaten liegen.
Die beiden Zooms habe ich natürlich ausschließlich bei 200mm getestet.
Aus diesem Foto habe ich die Mitte und die Ecke links unten jeweils herausgecroppt:
Anhang 143804
Ich habe alle Aufnahmen vom Stativ aus gemacht, mit penibelster Scharfstellung und verzögerter Auslösung.
Hier die crops aus der Mitte bei f/2,8:
Anhang 143805
Hier die crops aus der Mitte bei f/5,6:
Anhang 143806
Hier die crops aus der Ecke bei f/2,8:
Anhang 143807
Hier die crops aus der Ecke bei f/5,6:
Anhang 143808
Und nochmals crops aus der Mitte von einem anderen Motiv:
f/2,8:
Anhang 143809
5,6:
Anhang 143810
Zwischenfazit:
Das Nikon AFS ist relativ frei von CAs. Dafür hat es an den äußersten Rändern deutliche Unschärfen. Das AIS Nikon
ist randschärfer, aber bei Offenblende leicht duftiger und hat leichte CAs.
Die beiden Festbrennweiten sind deutlich randschärfer und lösen dort auch mehr Details auf. Sie leiden aber unter
deutlich sichtbaren CAs und purple fringing.
In der Bildmitte finde ich das AFS Nikon am besten.
Forstsetzung folgt...
LG, Christian
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Hallo zusammen,
machen wir doch einfach mit Motiven in näherer Entfernung weiter.
Ich fange mit einem Motiv aus meinem Garten an. Zuerst eine Gegenüberstellung der ungecroppten Fotos, auch
um zu sehen, wie sich die Brennweite im Nahbereich ändert (was ja speziell bei Zoomobjektiven auftritt).
Anhang 143826
Die crops aus der Mitte bei f/2,8:
Anhang 143827
Die crops aus der Mitte bei f/5,6:
Anhang 143828
Die crops vom Rand bei f/2,8:
Anhang 143829
Die crops vom Rand bei f/5,6:
Anhang 143830
Anderes Motiv (sehr fordernd im Hinblick auf die feinen Spinnenfäden, oder was immer das sein mag):
Anhang 143831
Die crops aus der Mitte bei f/2,8:
Anhang 143832
Die crops aus der Mitte bei f/5,6:
Anhang 143833
Zwischenfazit: Das Nikon AFS ist weiterhin sehr farbfehlerfrei, das AIS Nikkor ist offen leicht duftig, aber liefert
dennoch eine beachtliche Leistung. Das Minolta hat CAs und purple fringing, löst aber ganz gut auf. Das Angenieux
gefällt mir hier am wenigsten, obwohl es nicht schlecht ist.
Fortsetzung folgt....
LG, Christian
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Hallo zusammen,
ich werde noch die restlichen Fotos (ohne das CZJ MC Sonnar) zur Abrundung dieses Vergleichs präsentieren.
Ich habe den Fokus auf ein sehr weit entferntes Motiv gerichtet:
Anhang 143890
Daraus habe ich die in der Mitte befindliche Kirche herausgecroppt.
f/2,8:
Anhang 143891
f/5,6:
Anhang 143892
Anschließend habe ich, ohne nachzufokussieren, die Kirche an den Rand gerückt.
Anhang 143895
Auch hier wieder die crops, logischerweise vom Bildrand:
f/2,8:
Anhang 143893
f/5,6:
Anhang 143894
Hier tue ich mir wirklich schwer ein Fazit zu ziehen. Das Nikon AFS ist nicht ganz so hochauflösend. Das AIS Nikkor
ist abgeblendet in der Bildmitte eine Klasse für sich. Aber überzeugen können sie alle.
Was aber die die Festbrennweiten den Zooms voraus haben, ist eine wesentlich geringere Vignettierung.
Falls hier irgendwann eventuell doch mal wieder die Sonne scheint, werde ich mir noch das Flare-Verhalten anschauen.
Ach ja, die Verzeichnung habe ich noch dokumentiert. Ich habe dafür die unteren Bildränder über die gesamte Bildbreite
gecroppt und übereinander gelegt:
Anhang 143896
Die Zooms verzeichnen ganz leicht kissenförmig, die Festbrennweiten so gut wie gar nicht. Das AIS Nikkor hat interessanter-
weise die "längste" Brennweite.
LG, Christian